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Jobbörse, Leiharbeit & Co – Moderne Arbeit oder neue Sklaverei?

Jobbörse, Leiharbeit & Co – Moderne Arbeit oder neue Sklaverei?

Mittwoch, 16 Juli 2025
09:36 Uhr
Autor: TMiltos

Die Jobbörsen sind voll. Stellenangebote ohne Ende. Und trotzdem arbeiten viele Menschen zu miserablen Bedingungen, für niedrige Löhne, mit befristeten Verträgen, in undurchsichtigen Konstruktionen aus Vermittlern, Subunternehmern und Personalagenturen.

Leiharbeit nennt sich das offiziell. Die Realität? Für viele ein System, das mit Würde und Sicherheit nichts mehr zu tun hat.

🧱 Wie funktioniert das System?

Leiharbeitsfirmen (auch Zeitarbeitsfirmen genannt) stellen Menschen ein – und „verleihen“ sie an andere Unternehmen. Der „Kunde“ zahlt einen hohen Stundensatz, der Arbeiter bekommt aber nur einen Bruchteil davon.

Der Vorteil für Firmen:

  • Keine Verantwortung für den Beschäftigten

  • Kurzfristig kündbar

  • Wenig Bürokratie

  • Maximale Kontrolle

Der Nachteil für die Leiharbeiter:

  • Niedriglohn, oft nur knapp über Mindestlohn

  • Kaum Aufstiegschancen

  • Keine echte Bindung ans Unternehmen

  • Schlechte Arbeitsbedingungen

  • Psychischer Druck, ständige Wechsel, Unsicherheit


🏛️ Wer hat das eingeführt?

Die Legalisierung und massive Ausweitung der Leiharbeit in Deutschland begann unter Kanzler Gerhard Schröder, mit den sogenannten Hartz-Reformen (2003–2005). Offiziell sollten sie den Arbeitsmarkt „flexibilisieren“ – in der Praxis wurde ein Zwei-Klassen-System geschaffen:

  1. Die regulär Beschäftigten mit Tarifvertrag, Urlaub, Sicherheit

  2. Und die „Verleihbaren“ – oft ohne Stimme, ohne Perspektive


💥 Kritik am System: legalisierte Ausbeutung

Was oft als „Sprungbrett“ verkauft wird, ist für viele ein Hamsterrad.
– Auf Abruf bereitstehen
– Nachtschichten ohne Zuschläge
– Wochenlang warten auf neuen Einsatz
– Menschen mit Qualifikationen als billige Reserve behandelt

Und das alles unter dem Deckmantel von Seriosität, denn viele Leiharbeitsfirmen präsentieren sich mit schicken Webseiten, Qualitätslogos und leeren Versprechen.

Die Realität ist: Wer dort landet, hat oft keine Wahl.


🤯 Der Staat schaut zu – oder macht mit

  • Jobcenter arbeiten mit Leiharbeitsfirmen zusammen

  • Stellenangebote bei der Bundesagentur für Arbeit sind voll mit solchen Jobs

  • Subventionen fließen – aber nicht zu den Menschen, sondern in Strukturen

Statt echten Jobs werden oft „Arbeitsgelegenheiten“ vermittelt, die wenig bringen – außer Zahlen für die Statistik.


🧭 Gibt es Alternativen?

Ja – aber es braucht Mut zur Veränderung:

Faire Vermittlung statt Verleihung
Verbindliche Mindeststandards – auch für Subunternehmen
Keine Zwei-Klassen-Belegschaften mehr
Transparente Lohnverteilung – was zahlt der Kunde, was bleibt beim Arbeiter?
Bürgernahe Jobplattformen ohne Profitinteresse


🗣️ Fazit: Arbeit muss dienen – nicht unterwerfen

Torounidis.de meint:
Die Frage ist nicht, ob Leiharbeit „legal“ ist – sondern ob sie noch moralisch vertretbar ist.
Ein System, das Menschen austauschbar macht, sie billig hält und ihnen jede Sicherheit nimmt, hat nichts mit echter Arbeit zu tun – sondern viel mit moderner Sklaverei im Anzug.

Wer arbeitet, verdient Respekt. Kein Aufkleber „Flexibilität“. Kein Hungerlohn. Keine Nummer in der Kartei.

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