Dienstag, 15 Juli 2025
20:10
Uhr
Autor: TMiltos
Bargeld hat viele Gesichter: Geldscheine, Münzen, Wechselgeld in der Kasse. Für die einen ist es selbstverständlich, für die anderen ein Relikt vergangener Zeiten. Doch seit einigen Jahren verändert sich das Zahlungsverhalten dramatisch – hin zu Karten, Apps und digitalen Wallets.
Immer mehr Geschäfte akzeptieren kein Bargeld mehr, gerade jüngere Menschen zahlen fast nur noch digital. Gleichzeitig diskutieren Regierungen und Zentralbanken über eine neue Form von Geld: digitales Zentralbankgeld, kurz CBDC (Central Bank Digital Currency).
Doch was bedeutet das?
Wird Bargeld tatsächlich bald verschwinden?
Und was wären die Folgen?
Im Kern gibt es drei Formen von Geld:
Bargeld
Scheine und Münzen
direkt verfügbar
anonym
Giralgeld
Guthaben auf Konten bei Geschäftsbanken
digital, aber nicht „staatlich“
Digitales Zentralbankgeld (CBDC)
digitales Geld, das direkt von der Zentralbank herausgegeben wird
offizielles Zahlungsmittel, staatlich garantiert
soll Bargeld teilweise ersetzen oder ergänzen
Viele Länder testen oder entwickeln bereits CBDC-Modelle:
– Die Europäische Zentralbank plant den digitalen Euro
– China testet den E-Yuan
– Schweden arbeitet am E-Kronor
✅ Schnellere Zahlungen
Überweisungen könnten in Echtzeit funktionieren – rund um die Uhr.
✅ Kosten senken
Weniger Aufwand für Bargeldlogistik (Transport, Sicherheit, Automaten).
✅ Besser gegen Schwarzgeld und Geldwäsche
Alle Transaktionen wären nachvollziehbar.
✅ Finanzielle Inklusion
Menschen ohne Bankkonto könnten digitales Zentralbankgeld per App nutzen.
✅ Technologische Souveränität
Ein eigener digitaler Euro wäre ein Gegengewicht zu privatwirtschaftlichen Lösungen wie Libra/Diem (Facebook) oder Bitcoin.
❌ Überwachung und Verlust der Anonymität
Bargeld ist heute das einzige anonyme Zahlungsmittel. Bei digitalen Varianten kann jede Zahlung nachvollzogen werden.
❌ Negativzinsen leichter durchsetzbar
Wenn es kein Bargeld mehr gibt, könnten Zentralbanken Negativzinsen erheben, ohne dass Bürger auf Bargeld ausweichen können.
❌ Abhängigkeit von Technik
Blackouts, Hackerangriffe oder Systemfehler könnten das gesamte Zahlungssystem lahmlegen.
❌ Gefahr für Banken
Wenn alle Bürger Konten direkt bei der Zentralbank haben, könnte es Banken Liquidität entziehen.
Einige Szenarien:
– Total digital: Jede Zahlung wäre digital erfasst. Steuerhinterziehung würde schwieriger.
– Weniger Freiheit: Staat und Unternehmen könnten nachvollziehen, wann und wo du was gekauft hast.
– Wirtschaftliche Steuerung: Staaten könnten Geldflüsse lenken, im Extremfall sogar einzelne Zahlungen sperren.
– Technologische Abhängigkeit: Ohne Strom und Internet kein Zugang zum eigenen Geld.
Deshalb sprechen viele Experten dafür, Bargeld zumindest als Option zu erhalten – für Freiheit, Sicherheit und Unabhängigkeit.
Digitales Bargeld wird kommen – in irgendeiner Form. Aber es ist nicht per se gut oder schlecht. Es bietet Chancen für ein modernes, sicheres Zahlungssystem, bringt aber auch Risiken für Datenschutz und Freiheit.
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Informiert euch frühzeitig – denn dieses Thema betrifft uns alle.
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